Vorstellung des Unternehmens

Im Jahr 1953 wurde die Friedberger Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft gegründet. Gegenstand der Gesellschaft, so hieß es im Paragraphen 2 des Gesellschaftsvertrages ist: die Errichtung und Bewirtschaftung von Kleinwohnungen in eigenem Namen, sowie deren Betreuung und die Verwaltung fremder Kleinwohnungen.

Nach Wegfall der Gemeinnützigkeit im Jahre 1990, wurde der Gesellschaftsvertrag neu gefasst. Im Zuge der gesetzesbedingten Änderungen wurde auch der Paragraph 2 erneuert. So wurde die Möglichkeit geschaffen, neben den bereits zulässigen Aktivitäten, auch auf dem Gebiet des Städtebaus und den damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen tätig zu werden. Auch die Vergabe von Erbbaurechten, der Bau von Eigentumswohnungen und Eigenheimen, die Errichtung von Folgeeinrichtungen und Gemeinschaftsanlagen im Rahmen der Bautätigkeit, die Schaffung von Gewerbebauten und kulturellen Einrichtungen wurde in dem neuen Gesellschaftsvertrag verankert.

Steuerpflichtig

Mit der Gesetzesänderung 1990 kamen wesentliche Änderungen auf die Wohnungsbaugesellschaften zu. Neben der Führung nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist dies der Wegfall der Steuerbefreiung. Nach einer Übergangszeit wurden die Wohnungsunternehmen steuerpflichtig.

240 Eigenheime

Die Friedberger Wohnungsbaugesellschaft ist in den vergangenen fast 60 Jahren mehr als ihren Verpflichtungen nachgekommen. Das lässt sich an den Bauleistungen feststellen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden 240 Eigenheime errichtet. Entweder wurde im eigenen Namen oder im Auftrag von Erwerbern unter der Betreuung der Wohnungsbaugesellschaft gebaut. Die Kosten lagen bei rund 23.000.000,00 €.

630 Wohnungen im Bestand

Auf dem Gebiet des Mietwohnungsbaues wurden alleine im Zeitraum von 1993 bis 2005 rund 220 Einheiten neu geschaffen.

Wir möchten uns an dieser Stelle für das Engagement der Stadt Friedberg bedanken. Neben der Bereitstellung von baureifen Grundstücken, hat die Stadt durch die Finanzierungsbeteiligung in Form von zinslosen Darlehen einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von preiswertem Wohnraum geleistet. Die Höhe dieser Darlehen stieg von 2.560,00 € auf zwischenzeitlich 20.450,00 € pro Wohneinheit. Insgesamt hat die Stadt eine beträchtliche Summe an zinslosen Darlehen bereitgestellt, die dazu beitrugen, dass wir unseren Mietern bezahlbaren Wohnraum anbieten können.
Insgesamt lag der Bestand Ende 2005 bei 934 Wohnungen, 114 Garagen und Einstellplätzen, 11 Büros und 3 gewerbliche Einheiten.

Nachdem der Schwerpunkt der Tätigkeit bis 2005 vor allem in der Schaffung von neuen Wohnungen bestand, hat sich dies in den letzten Jahren verändert. Vor allem ältere Häuser entsprachen nicht mehr aktuellen Anforderungen, insbesondere aus energetischer Sicht. Der Aufsichtsrat hat daher bereits 2007 ein umfangreiches Sanierungs- und Modernisierungsprogramm mit einem Umfang von über 11 Mio. € beschlossen.

Für die bilanziellen und auch finanziellen Voraussetzungen wurden in den Jahren 2007, 2008 und 2009 über 300 Wohnungen sowie eine Gewerbeeinheit veräußert.

Nachdem die Gesellschaft in den Jahren 2017 bis 2019 neue Objekte in der Tepler Straße, der Vorstadt zum Garten, der Weiherstraße und der Usavorstadt errichtet hat, befinden sich nunmehr wieder 630 Wohnungen, 160 Garagen und Einstellplätze sowie 7 gewerbliche Einheiten im Bestand mit einer Nutzfläche von 40.459 m².

Eigentumsmaßnahmen

Es gab eine hohe Nachfrage des Marktes nach Wohnungseigentum. Deshalb errichtete die Wohnungsbaugesellschaft zusätzlich zu den bereits erwähnten Eigenheimen auch 67 Eigentumswohnungen. Durch die Veräußerung der Eigenheime und der Eigentumswohnungen erwirtschaftete die Wohnungsbaugesellschaft sowohl Eigenmittel als auch Mittel für den Bau von Sozialwohnungen und zur Sanierung bzw. Modernisierung der Bestandswohnungen. Denn gerade die Modernisierung und Renovierung des Wohnungsbestandes erfordert Mittel, die aus der klassischen Verwaltung des Bestandes nicht voll gedeckt werden können.

Modernisierung/Sanierung

In den zwei Jahrzehnten vor dem Jahrtausendwechsel wurden insgesamt 650 Wohnungen mit neuen doppelt verglasten Fenstern ausgestattet. Diese Fenster sind heute meistens mehr als 30 Jahre alt. Weiter wurden in ca. 360 Wohnungen Gas-Etagenheizungen eingebaut. Diese Maßnahmen wurden über Mieterhöhungen finanziert. Die Restsumme musste aus den in der Kostenmiete ausgewiesenen Mittel für Instandhaltung gedeckt werden. Diese Mittel reichen allerdings schon seit Jahren nicht mehr für die Instandhaltung aus.

Die Wohnungsbaugesellschaft hat auch Sanierungen durchgeführt. Dabei wurden sowohl Umbauten an bestehenden Gebäuden, als auch Erneuerungen vorgenommen.
Unter anderem sind dies die Anwesen Bismarckstraße 27, Augustinergasse 9, Kleine Klostergasse 20, Usagasse 35 und Engelsgasse 22.

Den Ankauf des Anwesens Neutorgasse 1 (ehem. Möbelhaus-Kurr) und die 2003 abgeschlossene neue Bebauung mit einem 27-Familien-Haus mit Tiefgarage („Betreutes Wohnen“), kann man als eine Sanierungsmaßnahme ansehen.

Die vorgenannten Maßnahmen waren überwiegend schwierige Projekte mit hohem Aufwand für Finanzen und Verwaltung. Die vollendeten Baumaßnahmen sind aber immer ein Beitrag zur Verbesserung des städtebaulichen Bildes in dem Altstadtbereich der Stadt Friedberg.

In den Jahren 2008 bis 2018 hat die Gesellschaft über 10.000.000 € in die Sanierung und energetische Modernisierung des Bestandes investiert. Die Objekte in der Kapellenstraße, der Birkenstraße, der Altkönigstraße und teilweise der Riedstraße wurden voll energetisch saniert, bekamen eine Wärmedämmung, neue Fenster und neue Dächer. Die Gasetagenheizungen wurden durch eine effiziente Zentralheizung ersetzt. Die Balkone wurden erneuert bzw. in der Riedstraße erstmalig angebaut.

Bei weiteren Modernisierungsmaßnahmen in der Breslauerstraße wurde ebenfalls eine Wärmedämmung angebracht, Gasetagenheizungen durch eine Zentralheizung ersetzt, die Dächer neu gedeckt und die Fenster erneuert.

All diese Maßnahmen führten dazu, dass die Mieten teilweise erheblich erhöht werden mussten. Daher wurde bei weiteren Objekten wie in der Taunusstraße und der Wintersteinstraße etwas zurückhaltender saniert und lediglich Kellerdecke und oberste Geschoßdecke gedämmt. Aber auch hier wurden die Gasetagenheizungen durch Zentralheizungen ersetzt. Die notwendigen Mieterhöhungen konnten dadurch in Grenzen gehalten werden.

Um die günstigen Mieten weiterhin darstellen zu können, wurden in anderen Objekten wie im Mühlweg oder dem Büchner Weg lediglich Instandhaltungsmaßnahmen wie Erneuerung des Fassadenanstrichs und ähnliches durchgeführt, ohne dass dies zu Mieterhöhungen geführt hätte.

In den letzten Jahren wurden dann noch etliche in die Jahre gekommenen Zentralheizungen durch neue, effektivere Anlagen ersetzt wie z.B. Im Rosental, Kleine Klostergasse, Obere Liebfrauenstraße oder in der Alten Bahnhofstraße.

Auch aktuell laufen weitere Vorbereitungen zum Austausch von älteren Heizungsanlagen z.B. in der Hauptstraße oder dem Städterweg.

All diese Maßnahmen dienen zum einen natürlich der Verbesserung des Wohnkomforts, aber auch der Einsparung von Energie.

Weitere Tätigkeitsfelder

Neben den klassischen Tätigkeiten einer Wohnungsbaugesellschaft übernahmen wir auch andere Aufgaben. Stellvertretend sollte hier die Umsetzung bzw. Auflösung der Wohnanlage Grüner Weg 4 erwähnt werden. Das gesamte Areal, einschließlich 59 Bewohnern, wurde von der Stadt an die Wohnungsbaugesellschaft verkauft. Verbunden war dies mit der Auflage, innerhalb von 5 Jahren die Bewohner in andere Wohnungen umzusetzen, die Gebäude abzubrechen und den Bauschutt zu entsorgen. Die Bewohner unterstützten uns mit ihrer Kooperationsbereitschaft und so war es bereits bis zum Ende des dritten Jahres möglich, alle Bewohner in unsere Wohnungen umzusetzen und die alten Gebäude abzureißen.

Inzwischen haben sich hier drei Firmen angesiedelt und es wurden etliche Arbeitsplätze für Friedberg gesichert.

Auch das Anwesen Wetteraustraße 46 wurde in ähnlicher Art saniert. Allerdings wurden hier erst neue Gebäude (insgesamt 18 WE) errichtet, die Bewohner umgesetzt und dann die alten Häuser abgerissen. Alle Bewohner waren begeistert, in neu errichtete Wohnungen umziehen zu können.

Wirtschaftsfaktor

Aufgrund aller der vorgenannten Fakten und Zahlen kann gesagt werden, dass die Friedberger Wohnungsbaugesellschaft mbH ein Unternehmen ist, das einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für den hiesigen Raum darstellt. Für die bereits ausgeführten Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten haben wir erhebliche Beträge aufgewendet. Für künftige Maßnahmen rechnen wir wegen der üblichen Preissteigerungen mit höherem finanziellen Aufwand.


Thomas Haselmaier
Geschäftsführer
Friedberger Wohnungsbaugesellschaft mbH